Verabschiedung vom Individualtourismus

 

Dangast hat aufgrund seiner geografischen Halbinsellage und einem nur ca. 1800 m langen Strand gar keinen Raum, um zusätzliche Gäste in diesem Maße aufzunehmen. Auch die verkehrlichen Voraussetzungen, sowie die gegebene touristische Infrastruktur lassen das nicht zu.


Dangast hat, wie der Kommentar zum Flächennutzungsplan von 2006 richtig feststellt „schon jetzt die Grenzen (an Besuchern) erreicht, die der Ort aufzunehmen vermag.“ (S. 111) Dangast gehört, laut Gutachten Prof. E. Schmoll „zu den tourismusintensivsten Orten an der niedersächsischen Nordseeküste“ (S. 5). Damit ist das Verhältnis von Anzahl der Einwohner (524 Einw.) zur Anzahl der Übernachtungen (ca. 500 000 pro Jahr) gemeint. Mit einer Steigerung der Bettenkapazität wäre Dangast einsamer Spitzenreiter, sogar die meisten ostfriesischen Inseln übertreffend – ohne allerdings deren kilometerlangen Strände bieten zu können. Mit der touristischen Rekrutierung zusätzlicher Gäste über Bus- und Reisebürotourismus gerät die typische, nämlich familiär geprägte kleingliedrige Beherbungsstruktur des Dangaster Flairs unter Verdrängungsdruck. Die Gästebefragung der BI (siehe Anhang), zeigte einen hohen Zufriedenheitsgrad mit den vorhandenen Unterkünften und mit den Gegebenheiten des Ortes in all seinen Facetten. Diese Untersuchung deckt sich mit dem Eindruck vieler Vermieter. Entsprechend ausgeprägt sind Befürchtungen, dass Dangast über den neu eingeschlagenen Weg sein Gesicht verliert. Etliche Stammgäste schauen sich schon nach anderen Urlaubsorten um. In der Gastronomie und im Tourismus gilt ein ehernes Gesetz des Erfolgs: Die Stammkundschaft muss – notfalls auf Kosten neuer Gäste - verwöhnt werden, damit sie wiederkommt und weitere Gäste mitbringt. In Dangast droht das Gegenteil: die treue Stammkundschaft wird vergrault, und neue Gäste sind noch nicht gebunden. Ohnehin findet durch Erweiterungen und Neubauten ein „natürlicher“ Zuwachs der Bettenanzahl von Jahr zu Jahr statt (2014 ca. 80 neue Betten). Dieser „sanfte Zuwachs“ ist im Unterschied zu einer radikalen Steigerung der Bettenzahl, wie ihn der Taddigs-Plan vorsieht, für den Ort verträglich.

 

Der Taddigs-Plan, der von der Mehrheit der Dangaster abgelehnt wird, hat Unfrieden ins Dorf getragen. Jetzt droht auch noch ein Verdrängungswettbewerb zwischen den zusätzlichen Betten in Kuhle und Kurpark einerseits und unserem bisherigen Beherbergungsangebot andererseits. Dabei herrscht sowohl in der Gastronomie als auch bei der Mehrzahl der Vermieter Zufriedenheit über die bisherigen Umsätze.