Symbolträchtig?
Symbolträchtig?

20.05.2019

Leserbrief zu: „Diese Pappeln müssen weg“

 zum Artikel im Gemeinnützigen vom Freitag, 10. Mai 2019

 

 „Gesetz ist Gesetz“ lautet vollmundig die Devise, unter der die Untere Deichbehörde des Landkreises Friesland in persona ihres Leiters Jochen Meier den Pappeln in der Dangaster Deichschutzzone zu Leibe rücken will.

Mit Gesetz dürfte Herr Meier das Niedersächsische Deichgesetz gemeint haben, mit dessen Auslegung und Anwendung er im Fall des Dangaster „Nordseeparks“ seinerzeit äußerst kontrovers verfahren ist. Er erteilte die fragwürdige Sondergenehmigung zur Errichtung der 5 ersten Blöcke des Nordseeparks innerhalb der 50 m - Deichschutzzone, was lt. § 16, Absatz 2 des Gesetzes nur zulässig ist, wenn „…das Verbot (des Bauens) im Einzelfall zu einer offenbar nicht beabsichtigten Härte führen würde und die Ausnahme mit den Belangen der Deichsicherheit vereinbar ist.“ Worin 2015 die Härte eines Verbots bestanden hätte, wenn von einem Investor, der preisgünstig 6,5 ha Kurpark von der Stadt Varel zur baulichen Nutzung erworben hat, verlangt worden wäre, bei seiner Planung die 50 m - Sicherheitszone des Deiches zu respektieren, bleibt ein Rätsel. Ein Bauverbot hätte allenfalls seine Profite geringfügig vermindert.

Wie Herr Meier damals mit Rücksicht auf private Profitinteressen unser aller Deichsicherheit aufs Spiel setzen konnte, dürfte nur ihm und dem ihm vorgesetzten Landrat erklärlich sein. Aus Sicht der Pappeln ist deren momentane Lage durchaus prekär. Stellvertretend für sie möchte ich, der ich schon den Verlust des Kurparks verschmerzen muss, eine analoge Sondergenehmigung zu ihrem Fortbestand beantragen. Deren Verweigerung bedeutete dann für die Bäume in der Tat eine existenzielle Härte: Sie verlören ihr Leben! Man fragt sich nur, weshalb die Existenz der Bäume den Behörden erst jetzt aufgefallen ist. Die vorletzte Deichschau sollte eigentlich vor weniger als 35 Jahre stattgefunden haben.

 

Werner Vogel, Varel

 


Der betrogene Bürger. Ein Brief an die BI aus Schillig

 

 Betreff: NWZ v. 26.O3.19

Sehr geehrter Herr Dr. Beyersdorff!

 

Der heutige Artikel in der NWZ “Bürgerinitiative bleibt kämpferisch” glich für uns einem nahezu unheimlichen Deja vu: wie sich - wenige Kilometer von uns entfernt - die Ereignisse gleichen!

Liebe Leidensgenossen: willkommen im Club. Wir haben hier bei uns in Schillig im Sommer 2o16 eine Bürgerinitiative gegen Baubewilligungen der kommunalen Entscheidungsträger gegründet und sind - ebenso wie Sie - mit unseren Klagen sowohl beim Landgericht in Oldenburg als auch in der Revision beim Oberlandesgericht Lüneburg gescheitert. Und dann waren zwar Empörung und Wut zum Weitermachen reichlich vorhanden, indes hatten sich unsere finanziellen Möglichkeiten erschöpft. Und irgendwie war auch vielen von uns der Mut abhanden gekommen....

Bei uns ging es um einen geplanten 8-stöckigen Hochhausbau (übrigens auch innerhalb der 50-Meter-Deichschutzzone), der (gesetzeswidrig!) zur Gründung gerammt statt gebohrt werden sollte. Die gerichtlichen Abschmetterungen sind den Ihrigen wortgleich: wir seien nicht klagebefugt; inhaltlich haben sich beide Gerichte überhaupt nicht mit dem Anliegen beschäftigt. Ärger noch: expressis verbis gibt man sogar zu, dass sowohl Baugenehmigung als auch -durchführung möglicherweise illegal, zumindest aber fragwürdig seien: das sei aber angesichts unserer mangelnden Klageberechtigung ohne Belang.

Übrigens: der Monsterbau steht inzwischen; nach den stolzen Worten unseres Bürgermeisters ein ‘echter Hingucker’. Ja, wie recht er leider hat ... Schillig war - ganz im Gegensatz zu Dangast - nie ein bemerkenswerter Ort. Inzwischen ist er allerdings zu einer völlig gesichtslosen Ansammlung von architektonisch hässlichen Massentourismus-Unterkünften verkommen. Mitgewachsene Infrastruktur? Fehlanzeige! Ortstypische Bauweise, gar ästhetische Architektur? Fehlanzeige... Hauptsache: Touristen. Ihr Bürgermeister nennt das: “... Dangast nun endlich weiter anschieben können”, unserer meint dasselbe:” Das Wangerland  voranbringen”.

Wir als Zugezogene (nicht ganz ohne kommunalpolitische Erfahrung) sind entsetzt über die Verfilzungen, die wir hier antreffen: Landkreis, Gemeinderat, Richter Adam, Bürgermeister, Tourismuschef – alle auf unheilige Weise irgendwie verbandelt, miteinander konfirmiert, im gleichen Dorfclub miteinander fußballkickend, gemeinsam boßelnd, im selben Chor jubelnd .... In einer solchen Umgebung wollten wir eigentlich nicht unsern Ruhestand verbringen...

Übrigens: auch bei uns im Wangerland  wurde kürzlich eine Klage gegen die Gemeinde  wegen unterwertiger Grundstücksverkäufe abgeschmettert (OT Hooksiel).

Und zum dritten und vielleicht letzten Mal “übrigens”: auch bei unserm unsäglichen Hochhausbau ist eine Ihnen nicht unbekannte Firma involviert: Küstenimmobilien Peters aus Dangast.

Wir waren zum letzten Mal vor ungefähr zwölf Jahren in Dangast und nun vor wenigen Wochen wieder: Schock! Die Erinnerung an worpswedeähnliche Künstlerdorf-Atmosphäre, der verwunschene Kurpark (ist es das, was Sie als “Kuhle” bezeichnen?), dieser Eindruck von ‘Stimmigkeit’ einfach weg. Stattdessen: diese völlig unangemessenen weißen Feriendomozile im mediterranenStil . Verwechselbar. Ohne Identität.

Liebe Bürgerinitiative: im Gegensatz zu uns habt Ihr den Mut zum Weitermachen. Wir bewundern Euch dafür  und wünschen Euch von Herzen viel Erfolg, Tapferkeit und Durchhaltevermögen.

 

Und lieber Dr. Beyersdorff: sollten Sie sich das Elend auf dem platten Lande hier in Schillig mal angucken wollen: wir zeigen’s ohne Stolz, aber gerne zur Abschreckung.


Ein Leserbrief, der etwas verspätet in der NWZ erschien:

 

Die aktuelle Diskussion über die Bahnsteigbrücke in Varel hat so manches andere in den Hintergrund gerückt. Zum Beispiel: Bebauung in Dangast. Wer weiß etwas über einen geplanten Gebäudekomplex auf dem Gelände der ehemaligen Kuranlage Deichhörn?

 

Nachdem der Investor den Kursaal und die Gastronomie , entgegen der im Kaufvertrag festgelegten Bestandserhaltung, hat abreißen lassen und somit weitere Bebauungsflächen gewonnen hat, will er dort nun ein ca. 50 m langes und ca. 12 m hohes „Gebäudeungetüm“ mit 36 Ferienwohnungen sowie einem Gastronomiebetrieb errichten. Der Rat der Stadt Varel hat mehrheitlich diesem Vorhaben bedenkenlos zugestimmt. Somit ist festzustellen, dass Vorgaben, die die Stadt sich selbst für eine Bebauung gegeben hat: „Charakter/Gestaltung des Ortes muss erhalten bleiben, Gebäudehöhen sind der vorhandenen Struktur in Dangast anzupassen, Baudichte/Grundstückauslastung ist ortstypisch zu berücksichtigen etc.“, werden schlicht und einfach „ad absurdum“ geführt. Wie man diesen Gebäudekomplex auch noch „Nordseeidyll“ nennen kann, ist uns schleierhaft.

 

Und wer bitteschön zählt einmal die Anzahl der Betten, die bis jetzt hinzugekommen sind und die noch dazukommen? Die vorgegebene Anzahl von 600 Betten sind bereits erreicht bzw. werden in kürzester Zeit erreicht sein (ca. 145 Wohneinheiten mal 4 Betten/WE gleich 580 Betten). Hinzu kommen noch ca. 100 Betten, die der Mutter- und Kind-Klinik zugebilligt wurden, wenngleich sie ursprünglich gar nicht eingeplant waren und nun doch auf den freien Markt gehen sollen, und dann noch einmal 36 WE á 2 Betten gleich 72 Betten (Bebauungsplan 212c). So sind es dann schon ca. 752 Betten!

 

Das kann doch nur bedeuten, dass eine weitere Bebauung der „Kuhle“ nicht mehr rechtens ist!

So könnte wenigstens die „Kuhle“ als öffentliche Verweilfläche, Naturreservat, kleiner Park, grüne Oase, Minigolfplatz etc. erhalten bleiben. Die Gäste und Bewohner Dangasts – auch aus den neu erstellten Gebäuden – würden sich über den Ruhepol freuen!

 

Uwe und Brigitte Weinhold


Leserbriefe 11.09.2018

Erst an Infrastruktur in Dangast denken“

Betrifft: Hier wird Campen schöner – und teurer“, NWZ vom 8. September

„Ich glaube es nicht: Dauercamper zu verprellen um ggf. Luftbuchungen für Gäste zu erhalten. Sorry, das ist nicht ganz sauber. Hier schießt der Herr Kurdirektor ganz schön übers Ziel hinaus. Jahre nichts machen und dann noch dreist über die Köpfe der Camper die Preise raufschrauben – was wollen die Luxuscamper denn in Dangast? Wo sollen die her kommen? Liebe Kurverwaltung und Stadt Varel, seht erst einmal zu, dass die Infrastruktur auf dem Platz und in Dangast stimmt.

Ulrich und Martina Krüger

Pulheim

 

„Die Ideen von Herrn Taddings sind sicherlich immer gut und zielen immer auf eine Refinanzierungsabsicht, die nach seinen eigenen Zahlen, wohl nicht erreicht werden kann. Alleine die hierfür vorgesehene Zeitspanne (2019 bis 2022) wird dem Campingplatz das Genick brechen. Wer soll denn auf einer Dauerbaustelle gerne Urlaub machen? (...)

Nun, wir haben im August Herrn Taddings persönlich kennengelernt und in einem 45-minütigen Gespräch erkennen können, dass es immer um den „Rubel“ geht. Dangast hat die Seele verloren, Dangast hat das Herz verloren und Dangast hat das Flair der „nichtmondänen“ Bade-Station komplett verkauft. Der Nordseepark ist das Grab, dann werden noch Grünanlagen versauert, und schließlich soll auch der Campingplatz ausbluten. Wer denkt, er könne mit seinen Gästen hier so weiter verfahren, ist auf dem Holzweg.

Vielmehr sollte das Ziel des Kurdirektors sein, seinen Ort in „Schuss“ zu halten. (...) Die Straßen sind in einem miserablen Zustand, die Bürgersteige nicht vorhanden, ein durchgehender Radweg nicht erkennbar. Und schon schaut man nach einer neuen Geldquelle. Dann ein Tipp von uns: Einfach die Kurtaxe um 250 Prozent erhöhen. Dann stirbt Dangast endlich den Schwanentod. (...) Uns fällt es immer schwerer, unsere Ferienwohnung zu behalten.

Dagmar und Andrea Vernia 

Mörfelden-Walldorf


2.06.2018

Dangast: Rettung in der Sackgasse - zeitweise Staus bis Langendamm

www.nwzonline.de/friesland/blaulicht/dangast-verkehr

 

"Die Hoffnung ist dahin, armes Dangast"

Leserbriefe in der NWZ

www.nwzonline.de/friesland/die-hoffnung-ist-dahin-armes-dangast


Feb. 2018

Mit freundlicher Genehmigung des Magazins 'Meilengänger':

Leserbriefe zum Thema "Idylle gegen Profit?"

"In den zahlreichen Leserbriefen fand sich kein Fürsprecher der Anlage."  Redaktion Meilengänger


Fatal für charmanten Ort

NWZ 18.11.2017

Betrifft: „Dangast – das gespaltene Dorf“, vierteilige Reportage-Serie von Karsten Krogmann

 

Danke für die objektive Berichterstattung über das kleine Dorf Dangast. Mit Entsetzen verfolge ich die Erstellung der riesigen Bettenburgen am Deich. Welche Kaufkraft soll denn nach Dangast kommen? Es gibt dort nix zu kaufen.

Die wenigen kleinen Lädchen locken keinen Käufer an. Wollen die neuen Gäste vielleicht nur ihr Betongeld sicher anlegen? Das wäre fatal für den kleinen charmanten Ort. Dangast verkraftet nicht mehr Betten.

Und was ist mit den armen Langendammern, die den vermehrten Durchgangsverkehr ertragen müssen?

Bitte berichten sie weiter von der Entwicklung in Dangast. Nur so kann man eventuell noch was retten.

 

Christa Wehnemann

Bad Zwischenahn

 

 

•  (...) Nach dem Kauf einer Wohnung sind wir überrascht worden, welche unverständliche Bauweise an einem Ort aufgestellt worden ist.

Die Tatsache, dass man dort gebaut hat, ist alleine ein Riesenskandal, denn es ist gefährlich, in der Deichnähe zu bauen und vor allem, was man zerstört hat um solche „Kunstwerke“ in haselnussbraun dahin zu stellen. Hier haben Profitgier, Skrupellosigkeit und naturvernichtendes von wenigen Geschäftsleuten alles andere in den Schatten gestellt.

Mir ist unklar, wie dieses Vorhaben in irgendeiner Weise Dangast touristisch befeuern soll, denn es stehen schon genug leere Ferienwohnungen im ganzen Dorf bereit, eventuelle Überkapazitäten zu Spitzenzeiten aufzunehmen.

Wenn die Baumaßnahmen abgeschlossen sind, wird das „Alte Dangast“ sterben und ein neues, auf Schickeria getrimmtes Dorf heranwachsen. Ich bin sicher, dass in drei Jahren die Touristenzahl in Dangast einen neuen Tiefpunkt erleben wird. Für mich gehören Bürgermeister, Stadtrat, Bauherr und Kurverwaltungschef sofort in die Verantwortung genommen, denn dieses Bauvorhaben hilft niemanden außer den raffgierigen Beteiligten.

Wir lieben Dangast, wie es war: verschlafen, ruhig und sehr gelassen. Unsere Wohnung dient nur uns, deswegen fürchten wir nicht um die Einnahmen, die sowieso wegfallen werden. Dangast ist nicht Sylt, noch Saint Tropez oder Port Andraix... Es wird nie etwas anderes werden und durch die Verfälschung der Neubauten, die Zerstörung der „grünen Lunge“ und das Verschwinden des Ortskernes ein absolut überflüssiges Dasein fristen.

 

Dr. Ing. Andrea Vernia

Mörfelden-Walldorf

 

 

• Meine Frau und ich sind im Dezember 2009 als Rentner aus Wuppertal hierher gezogen, weil wir an die Küste wollten und uns Varel/Dangast aus früheren Besuchen gefallen hat. Wir haben das Hickhack um Dangast ganz neutral beobachtet.

Der alte Zustand – das etwas einfache, gemütliche Dorf Dangast – hat uns sehr gefallen.

Nun ist ja Stillstand auch Rückschritt. Die Stadt holt also Johann Taddigs als Kurdirektor nach Dangast, obwohl der ja keinen guten Ruf als Erneuerer hatte.

Das Weltnaturerbeportal musste her. Das Geld ist nicht vorhanden. Also wird das Tafelsilber – Grund und Boden –verkauft und da hat es eben einen cleveren Investor gegeben, welcher die Stadt eindeutig über den Tisch gezogen hat – zu billiger Verkauf des Geländes, Abriss der Kuranlage war mit Sicherheit immer geplant und das Nachkarten, um zu mehr Wohnungen zu kommen.

Die Stadt war unter Druck. Eben wegen des Neubaus Weltnaturerbeportal.

Dass Herr Taddigs für die Erfüllung seines Jobs aber auch noch eine Prämie bekommt, ist uns erst jetzt klar geworden – ein absolutes Unding.

Und noch eines: Herr Taddigs’ Herzblut hängt ja nicht an diesem Job. Er wollte ja vor einiger Zeit lieber Bürgermeister in Esens werden.

 

Marion und Jürgen Holberg

Dangastermoor

 

 


Einzigartiges Flair vermisst

NWZ 15.11.2017

Betrifft: Vierteilige Serie über das zerstrittene Dorf Dangast von Karsten Krogmann. 

 

Wer Cuxhaven, Büsum, Timmendorf und Travemünde kennt, kann die Ängste der Kritiker des Bauvorhabens gut verstehen. Die Zukunft wird sein, wie die obigen Beispiele zeigen:

Verschlechterung des Ortsbildes, viel Leerstand und die Stammbesucher, die wegen des einzigartigen Flairs kamen, bleiben weg.

 

Helmut Staak

Oldenburg


Die ursprüngliche Fassung vom 12.10.2017 zu "Es ist unübersehbar: Ort entwickelt sich nicht weiter"

 

Gestörtes Demokratieverständnis

 

Die Zeilen von Dr. Peter Beyersdorff treffen den Kern des Problems. Warum keiner der Verantwortlichen zu der Gesprächsrunde des NDR erschien, ließe sich einfach erklären. Das beschämende Ergebnis der bisherigen und der weiter geplanten Baumaßnahmen in Dangast ist kein Grund zum Bejubeln. Die wiederholten Argumente von Herrn Taddigs „Wir setzen die demokratisch getroffenen Entscheidungen des Rates, um, wir entwickeln Dangast weiter“ ist weit von einem demokratischen Verhalten entfernt. Gemeint ist wohl „Abwickeln“. Es kann doch nicht übersehen werden, dass sich der Ort nicht weiter entwickelt. Medizinische Anwendungen gestrichen, kein Arzt, keine Bank, Straßen marode, Verkehrsverhältnisse katastrophal, kein Frisör. Die Wortmeldung eines Teilnehmers während der Radioaufzeichnung “Es ist ein Lacher wenn die Stadt bei 550000 Übernachtungen noch Verluste ausweist“ sollte doch die Verantwortlichen einmal zu nüchternem Nachdenken veranlassen, statt weiter so, wir haben es so beschlossen.

 

Wolfgang Half 


30.08.2017

„Kaum gestalterische Freiheit für den Seekurpark“

Betrifft: „Im Frühjahr 2018 beginnen Bauarbeiten“, NWZ vom 5. August

 

Große Ankündigung des Projektes „Seekurpark“ in Dangast! Dessen Kosten von mehr als einer halben Million Euro € und das mediale Getöse zu seiner Ankündigung stehen im krassen Kontrast zur denkbar geringen Substanz der initiierten Maßnahme.

Aus der Taufe gehoben wird ein Park mit dem euphemistischem Namen „Seekurpark“ an einer Stelle, die angesichts der strengen Vorschriften des Niedersächsischen Deichgesetzes kaum gestalterische Freiheit lässt.

Hier erfährt lediglich eine bereits vorhandene knapp einen Hektar große Erholungsfläche ein oberflächliches „Facelifting“.

Was mag der Antrieb für diesen verkrampften planerischen Kraftakt gewesen sein? Weil der alte 6,5 Hektar große Kurpark verkauft wurde und damit unwiederbringlich als Erholungsfläche verloren ging, musste jetzt ein neuer Kurpark her, der Dangast den Status eines Nordsee-Kurortes und damit der Kurverwaltung Dangast die Berechtigung zur Erhebung einer Kurtaxe bewahrt.

Ironischerweise ist bereits jetzt absehbar, dass das Erfordernis der Deicherhöhung innerhalb der nächsten Jahre die gesamte Investition entschädigungslos zunichte machen wird. Welch ein Schildbürgerstreich!?

 

Werner Vogel

Varel


20.08.2017

 

Leserbrief zu: „Am Strand die Seele baumeln lassen“  mit eingeschlossenem Textblock: „Übernachtungszahlen in Dangast steigen“.

NWZ vom 14.08.2017

 

Wieder einmal wartet der Kurdirektor mit verblüffenden Erfolgszahlen zur touristischen Entwicklung Dangasts auf. Seit 2011 seien die Übernachtungen jeweils zum 31. Juli des Jahres von 14922 auf 22852 (2017) angestiegen. Mit diesen Zahlen dürfte er erstmals durch eine grobe Untertreibung von sich Reden gemacht haben. Die Dangaster BI hat sich seit nunmehr fast 6 Jahren mit den touristischen Kennziffern Dangast befasst. Der touristische Bettenbestand Dangasts belief sich bislang auf 2100 bis 2400 Betten, für die eine Belebungsrate von ca. 120 Übernachtungen pro Jahr angegeben wurde.

Grob getrachtet errechnen sich daraus für Dangast 252.000 jährliche Touristenübernachtungen. Die in dem o.a. Artikel des Gemeinnützigen genannten Zahlen dürften sich also um zumindest eine Zehnerpotenz von den aktuellen Werten unterscheiden.

 

Es sei daran erinnert, dass sich durch die im ehemaligen Kurpark neu entstehenden Bauten der Bettenbestand um ca. 30 % (ca. 700 Betten) auf über 3000 vergrößern soll, bei gleichzeitigem 50-prozentigen Anstieg der jährlichen Belegungsrate auf 180. Die daraus resultierenden weit über 500.000 Übernachtungen pro Jahr dürften künftig für eine übervolle Strandpromenade und ein zum Bersten gefülltes Stadtsäckl sorgen. 

 

Werner Vogel

Varel


Stammgäste unzufrieden      NWZ 15.08.2017

 

Betrifft: Dangast: „Im Frühjahr 2018 beginnen Bauarbeiten“, NWZ vom 5. August

„Glaubt man den Aussagen vom Bürgermeister, Landrat und Herrn Lies, so sind in Dangast mit der „Neugestaltung“ des Ortes goldene Zeiten angebrochen. Als Indiz hierfür führt Bürgermeister Wagner steigende Besucherzahlen an. Dass viele Gäste, vor allem Stammgäste, unzufrieden, aber auch betrübt oder verärgert sind über zunehmende Enge, Verkehrschaos und Verlust des Dangaster Charmes, dringt nicht bis ins Rathaus vor.

Da getroffene Entscheidungen in keinen Zweifel gezogen werden dürfen, wird Dangast problemlos und schön geredet. Die vom Bürgermeister angekündigten weiteren Planungen für Dangast beziehen sich hoffentlich auf den Erhalt der Kuhle als Ruhe- und Rückzugsraum sowie einen kostenlosen Parkplatz vor dem Ort.“

 

Dr. Peter Beyersdorff 

Dangast


26. Juli 2017

Beginn und Ende des Tourismus in Dangast

Quietschende Bremsen, Fauchen, Zischen, Dampfwolken und Lokomotivgeräusche. Auf dem Bahnhof Varel hält ein Zug aus Oldenburg kommend. Einige Fahrgäste verlassen den Zug. Damen mit großer Sommergarderobe, lange, modische Kleider und Sonnenhüte. Koffer und Taschen werden von Kutschern getragen und zu den, vor dem Bahnhof bereitstehenden Gespannen gebracht. Es sind Sommergäste mit dem Ziel, des am 15. Juni eröffnete Kur- oder Conversationshauses. 

Man schreibt das Jahr 1877. Exakt vor 140 Jahren begann der Tourismus. Die ausgewiesenen Zimmerpreise in der Anzeige sind natürlich mit den heutigen Kosten in keiner Weise vergleichbar. Was sehr gut war, sind die angebotenen medizinischen Badekuren, der Hinweis auf den großen Park und die umgebende Natur. 

Überträgt man die Situation auf heute, bleibt mit Bitterkeit festzustellen: Der große Park ist arg geschrumpft. Die waldreiche Umgebung, gemeint ist in der Anzeige sicherlich der ehemalige Sternenwald der das Kurhaus umgab, ein Bestandteil des Geestrückens, ist nur noch in Resten vorhanden. Will man heute auf die waldreiche Umgebung ausweichen, braucht man das Auto oder den Bus. Die medizinischen Bäder sind insgesamt gestrichen. Bei dem Neubau des „Weltnaturerbeportals “ reichte das Geld nicht. Die mühsam erkämpfte Nordseeheilbadtitulierung wurde nicht erhalten. 

Der Ort entspricht nicht mehr dem Fischer - oder Künstlerdorf, was es einmal war. Das Alleinstellungsmerkmal für Kultur, Kunst, Gastlichkeit und Gesundheit ist vertan. Immer zahlreicher werden die Kritikpunkte von Urlaubern die über Jahre nach Dangast kamen. 

„Nun ist Schluss“ . Defekte Straßen, ungepflegte Grünanlagen, unklare Parkmöglichkeiten, unendliche Autoschlangen am Wochenende, Baustellen und Baulärm, fehlende Lokalitäten. Keine medizinischen Kuranwendungen. Nun kommt noch ein Investor mit einer bankrotten Moral und will drei Hähnchenmastställe in dem Kurort errichten. So dürfte das Ende des Tourismus in Dangast eingeläutet werden. 

 

Wolfgang Half 

Quelle: Archiv des Gemeinnützigen, Gespräche mit Gästen


NWZ 3.06.2017

Dorferneuerung - Chance vertan

 

Die Umgestaltung des Schnupperstrandes ist eine Verschönerung – zweifellos. Doch sollte nicht unerwähnt bleiben, dass die Baukosten für diese Maßnahme zur Hälfte aus Bundes- und EU-Mitteln bestritten werden, die für Dorferneuerungsverfahren vorgesehen sind.

Der Arbeitskreis (AK) Dorferneuerung hatte unter reger Beteiligung Dangaster Bürger in 2-jähriger, intensiver, fachplanerisch begleiteter Arbeit ein Leitbild, und entlang diesem, Pläne entwickelt, die „die Beibehaltung und Sicherung der charakteristischen dörflichen Eigenart“ gewährleisten sollten.

Herzstück dieses Planes war eine fußläufige grüne Nord-Süd-Achse parallel zur Edo-Wiemken-Straße vom Nationalparkhaus bis zum Wattenmeer mit interessanten Gestaltungsvarianten, auch hinsichtlich einer Verkehrsberuhigung.

Durch den Verkauf der „grünen Lunge“ Dangasts und deren geplante Verbauung wurden die vom AK entwickelten Pläne und Maßnahmen verworfen, obwohl der Rat ihnen im Grundsatz ursprünglich zugestimmt, sogar mit viel Lob bedacht.

Eine Diskussion unter der Beteiligung der Öffentlichkeit über ein Leitbild für Dangast, wie in der Mehrheit der Küstenorte inzwischen vollzogen, wurde von den politischen Gremien verweigert. Alles Heil für Dangast sollte nun der Taddigs-Plan bringen.

Bis auf die Renovierung des baufälligen Gehweges entlang des ersten Teils der Edo-Wiemken-Straße, der eigentlich ein Radweg werden sollte, wurden die aus dem AK vorgeschlagenen Maßnahmen (z.B. Dorfeingangsgestaltung, „Pieper“-Platz) von den politischen Gremien verworfen.

8 Jahren nach Beginn des Dorferneuerung-Prozesses und kurz vor Schluss der Förderungsperiode, wird nun im Namen der Dorferneuerung eine Summe abgerufen, die mit den eigentlichen Zielen nicht mehr viel zu tun hat, weil es sich um die Finanzierung einer vorwiegend touristischen Maßnahme handelt.

 

Ein so erwartungsvoll gestartetes Kapitel wie die Dorferneuerung in Dangast ist somit beendet. Die Chance, die – auch von Touristen geschätzte – Stärkung des dörflichen Charakters des Ortes, wurde vertan.

 

Dr. Peter Beyersdorff


„Stimmt nicht mit Werbefilm überein“

Betrifft: „Kritiker sehen Gefahr für Tourismus“, NWZ vom 11.Mai

 

Da bin ich aus Bayern angereist, weil ich dem wunderschönen Werbefilm Varel und Dangast glaubte. War doch im Film kein Auto zu sehen, die Kühe standen auf der Weide und im Teich. Groß war meine Vorfreude auf ein ruhiges Dorf mit künstlerischer Tradition.

Doch leider war der Ort voller Autos, Baulärm und Baustellen vielerorts. Zwar waren viele Kühe auf der Weide, aber ich las aus ihrer örtlichen Presse, dass eine Hühnergroßanlage geplant sei. Also auch hier die Masche der großindustriellen Landwirtschaft, zum Beispiel Wiesenhof, ihre ehrgeizigen Pläne, nunmehr verteilt auf ansässige Bauern, zu realisieren.

So stellt sich mehr als Ernüchterung ein, wenn die Werbewirklichkeit mit der erlebten nicht annähernd übereinstimmt.

 

Martina Endres 

Lauf (Bayern)


15.11.2016

Über das Alleinstellungsmerkmal und Varel

VAREL /DANGAST 

Das Alleinstellungsmerkmal 

Das Wort allein ist ein Stolperstein. Es fügt sich aber ein in die Erfindungen neuer Worte, Ausdrücke und Bezeichnungen mit denen man etwas hervorheben will. Beispiele gibt es ausreichend wie: Einzigartig, herausragend, beispiellos, hervorragend, signifikant. 

In Dangast haben wir diese Fälle zahlreich. Es ist ein einzigartiger Ort mit einer herausragenden Lage am Jadebusen. Bereits 1910 findet man in alten Ausgaben des „Gemeinnützigen“ den Hinweis (Halbinsel) Das war nun vor 110 Jahren. Inzwischen hat sich vieles verändert. Das Klima verändert sich. So müssen die Deiche, die diesen einzigartigen Ort erhalten sollen, erhöht werden. Das Bestickmaß (Deichobergrenze) ist nicht mehr zeitgemäß. Dementsprechend ist die Sicherheit nicht mehr gegeben. Aber bei der letzten Deichbegehung sagte die Kommission aus, die Flut kann kommen. Die Deiche sind sicher, was nicht stimmt. Wenn sie käme in entsprechender Höhe, wäre das Quellbad mit dem Anbau von Restaurant, Sauna und Kurverwaltung, ein tatsächliches Naturerbe - in der See. Das wäre einzigartig, da der Schutzwall vor dem Gebäude nicht ausreichend hoch ist. Auch der dann folgende eigentliche Deich ist nicht den erforderlichen Maßen entsprechend und die Wogen würden, kommen sie so hoch, schnell in das Hinterland schwappen und die Peterschen Urlauberkasernen umspülen oder besser hinwegspülen. Das wäre herausragend, wo doch diese Gebäude in einem Bereich stehen der lt. dem Niedersächsischen Deichgesetz (NDG) nicht bebaut werden darf. Das ist einzigartig und ein Alleinstellungsmerkmal oder besser beispiellos für diesen Ort. 

Ausschlaggebend für diese einzigartige Planung ist die verquere Vorstellung, dass mit den Einnahmen dieser Gebäudemassierung das sogenannte Defizit der Kurverwaltung oder des Eigenbetriebs (was kein Defizit ist) aufgefangen werden kann. Urheber dieser Idee ist der Kurdirektor der keiner ist, da wir (bedingt durch die unsachliche Entscheidung desselben) keine Kuren mehr anbieten können. Durch den kosten - oder verwaltungstechnisch schlecht ausgebildeten Rat der Stadt, wurde, wie beim Rattenfänger von Hameln, der Untergang vermittelt. Wir werden mit den neuen Anlagen und dem Investor ein Vermögen der Stadt hinterlassen. Da es bislang nur Minuszahlen zu vermelden waren, argumentiert der Kurdirektor „wir müssen noch wachsen“ Das taten wir von 1907 bis vor 2012. Dann kam der neue Kurdirektor und nun wachsen wir nach hinten, mehr als Schrumpfungsprozess. Ein Vermögen mit falschen Vorzeichen. Es passt sich ein in die Negativzinspolitik der Banken. Das ist ein Alleinstellungsmerkmal und sicherlich für die gesamte Küste einzigartig 

 

W. Half


"Dient nur dem reinen Machterhalt"

"Wählerwillen mit Füßen getreten"

Neun Leserbriefe zur Ratssitzung vom 2.11.2016

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Auf dem Zahlenfriedhof

Am 18.8. kam die Stunde der Wahrheit. Der Kurdirektor musste vor dem Ausschuss für den Eigenbetrieb Dangast seine Ergebnisse präsentieren. Das war einfach, denn es war alles vorbereitet auf dem Bildschirm präsentiert. Nur – lesen konnte es niemand so recht. Besonders nicht die Bürger und Verteter der BI, die sehr scharf die angeblichen Erfolge präsentiert haben wollten. Aber – leider waren über mehrere Kostenstellen die Ergebnisse sehr mager oder einfach nicht erreicht. Mindestens 700.000 € Miese waren (wären) zu diskutieren. Herr Taddigs lenkte alle Verteter des Ausschusses auf den richtigen Weg. Dangast ist auf einer guten Spur. Kein Ratsmitglied stellte die Frage nach der Ursache der Verluste. Eventuell muss man als Ratsmitglied erwarten, dann degradiert oder auf den Hof geschickt zu werden.

Wichtig war bei Ratsherrn Böcker, dass die Schaukel in der Luftnummer des Kurdirektors auch unfallfrei sei. Die Ratsfrau Schneider wünschte eine Rutsche an dem kleinen Schutzwall zum Spielplatz. Dass die Zahlen einen Verlust ausweisen, die Ergebnisse des teuersten Mitarbeiters der Verwaltung überall negativ sind, kein Problem.

W.Half


Betrifft: „Bürger kritisieren Gutachten“, NWZ v. 27.2 sowie Leserbrief Heiko Prull v. 5.3. 2016


Die BI Dangast hatte seit Jahren darauf hingewiesen, dass die ehemalige Sandkuhle als Mülldeponie genutzt wurde. In ihrem blinden Eifer für den Taddigs-Plan fanden diese Hinweise  bei den Verantwortlichen kein Gehör.
Erst als der Kaufvertrag unter Dach und Fach war und als Fotos der ehemaligen Deponie ins Netz gestellt wurden, sah man sich genötigt, die Sache ernst zu nehmen.
Über die besorgniserregenden Messergebnisse  der Probebohrungen waren auch wir überrascht.
Die „ruhenden“ Gefahrenstoffe sind laut Gutachten kein Problem für die Außenwelt. Ein Problem tritt erst dann auf, wenn mit einer Bebauung an den Altlasten gerührt wird.
Das Hauptproblem  besteht darin, dass krebserregende Stoffe bereits ins Grundwasser eingesickert sind und auch weiterhin einsickern werden.
Sauberes Wasser als Ressource ist nicht nur für uns, sondern auch für kommende Generationen, eine Lebensgrundlage.
Deswegen fordert die BI die Sanierung der Kuhle.
Dr. Peter Beyersdorff


Auftrag vergessen?

 

Natürlich kann es vorkommen, dass man etwas vergisst. Liest man in der Presse den Bericht von der Sitzung des Ausschusses für Stadtentwicklung, Planung und Umweltschutz vom 12.1. muss man staunen, mit welcher Unbekümmertheit dieser Ausschuss über das Wohl und Wehe seiner Bürger entscheidet. Da wird in der sogenannten Sandkuhle in Dangast, dem neuesten Bauplatz der „Fa. Peters - Wohnbau“ vergrabener Müll und Schadstoffe festgestellt, aber nicht so schlimm, Schwamm drüber oder Sand und verkaufen. Hauptsache, der Rubel rollt. Dass dieser Ausschuss auch verantwortlich für Umwelt- und Naturschutz ist, das ist wohl in Vergessenheit geraten.

 

Während auf der 85. Sitzung der Umweltminister der Bundesländer am 13. November in Augsburg

 gerade das Thema Grundwasserschutz und Microverunreinigungen in Gewässern als eine nationale Aufgabe betrachtet wird, ist es für den „Ausschuss für Stadtentwicklung, Planung und Umweltschutz in Varel unbedeutend. Zubauen - es weiß ja niemand und den Käufern dieser Hütten braucht man es ja nicht vermitteln. In dem UMK Protokoll wird auch die notwendige Biodiversität und mehr Wildnisfläche gefordert. Aber – vergessen.

 

 Quelle: UMK Augsburg 13. Nov. 2015 Tagesordnunspunkt 29 und 30

 

 Leserbrief von Wolfgang Half / Dangast


Leserbrief von Peter Beyersdorf zum Umgang mit der Kritik zu den Baumängeln am WNP:

 

Pfusch am Bau aufgedeckt  – und dafür Häme

„Die Dämmmaßnahmen (am WNP) wurden zu hundert Prozent korrekt ausgeführt.“(Bauleiter und Ratsherr Biebricher in der Ratssitzung. NWZ vom 21.2.15)

….. und da kommt Iko Chmielewski und behauptet das Gegenteil, was er durch eindrucksvolle Bilder beweisen kann. Anstelle ihm zu danken für den Hinweis auf offensichtlichen Mängel, wird er zum Prügelknaben; als Selbstdarsteller, Propagandist und Zirkusmacher beleidigt. Von Herrn Biebricher wird eine respektvolle Wertschätzung des Handwerks angemahnt.

Nun bestätigt ein Gutachter die Mängel, was auch ohne ein Gutachten für jeden klar war, der die Arbeiten am Portal aufmerksam verfolgte. Dieser empfiehlt   die komplette Abdeckung zu entfernen und die Dämmung ordnungsgemäß zu sanieren (was mittlerweile offensichtlich geschehen ist). Darüber war in der Presse nichts zu erfahren.

Hätte eine(r) der Ratsherren und –frauen so einen Pfusch am eigenen Privatbau zugelassen? 

Es wäre interessant zu wissen, ob sich irgendjemand unserer Vertreter im Rat bei Iko Chmielewski entschuldigt hat. Die interessierte Bürgerschaft  jedenfalls dankt ihm für seinen verantwortungsvollen Umgang mit unserem Gemeineigentum. 


 

 Leserbrief zu: „Ein Blick ins Weltnaturerbeportal“ - FRIEBO 9 vom 28. Feb. 2015

 

In epischer Breite wurde im letzten FRIEBO über das neue Gebäude am Dangaster Strand berichtet. Mit nicht einem einzigen Wort wurden dabei die politischen Verwicklungen, die Hintergründe, und die Zerwürfnisse innerhalb unserer Stadt erwähnt, die mit der Errichtung dieses umstrittenen Bauwerkes einhergehen. Um diese Zusammenhänge im Bewusstsein der Vareler Öffentlichkeit wachzuhalten, musste der Leser zur Seiten 17 des FRIEBO vom 28.02.2015 weiterblätternd, wo eine kleine Anzeige der BI Dangast die negativen Aspekte des Gesamtprojektes noch einmal beleuchtet.

Nicht zuletzt darf der städtischen Kalkulation zur Reduktion des Eigenbetrieb-Defizits mit äußerstem Argwohn begegnet werden. Schließlich ist der Betrieb der neuen Glanzfassade nicht zum Nulltarif zu haben. Bei öffentlichen Gebäuden dieser Art ist von Betriebskosten in Höhe von 20 % der Erstehungskosten auszugehen. Im vorliegenden Fall dürften somit jährliche Kosten in Höhe von fast 1 Mio. € die Bilanz des Eigenbetriebs zusätzlich belasten.

 

Annemarie Laux

 

 

Kuckucksweg 15

26316 Varel, den 04.03.2015