Erlöse aus Kurtaxe sinken – Übernachtungszahlen steigen 

 

 

Denn viele Vermieter registrieren tagtäglich eine steigende Unzufriedenheit der Gäste mit dem Zustand und dem Wandel in Dangast. Der ungepflegte Grundzustand des Ortes, die Bautätigkeit, die Reduzierung der Erholungsflächen und vor allem die Umwandlung Dangasts von einem beschaulich-familiären Kurort zu einem event-orientierten, an Wochenenden im Verkehrschaos erstickenden, siedlungsmäßig mehr und mehr urban geprägten Ort, verprellt vor allem die Stammgäste. Sie kehren Dangast den Rücken und suchen sich ein neues Urlaubsziel.

 

Wie erklären sich dann die aus der Kurverwaltung gemeldeten Steigerungen der touristischen Übernachtungen?

 

Die Analyse der Übernachtungszahlen für Dangast im Vergleich 2014 auf 2015 zeigt, dass die Hotelübernachtungen konstant, die Übernachtungen in der Mutter-Kind-Klinik und auf dem Campingplatz sogar gesunken sind. Der gemeldete Anstieg erklärt sich somit ausschließlich durch einen Anstieg der Übernachtungen bei den privaten Vermietern.

 

Diese Größe ist auch die einzige, die manipulativ beeinflussbar ist. Liegt ihr doch keine exakte Zählung zugrunde, sondern sie ermittelt sich über einen variabel anwendbaren Schätzfaktor.

 

Dieser spielte, nach Recherchen der BI, schon in Bensersiel, dem ehemaligen Tätigkeitsfeld von J. Taddigs, eine unrühmliche Rolle. Als nämlich J. Taddigs dort gehen musste, sanken die gemeldeten Übernachtungszahlen von 2003 auf 2008 (Fünf-Jahres-Statistik) um 17,8 %, obwohl in vergleichbaren ostfriesischen und friesischen Küstenorten im Schnitt die Zahlen konstant blieben. (Datenquelle: Landkreis Wittmund). Eine Nachfrage bei seinem Nachfolger ergab, dass dieser vermeintliche Einbruch sich dadurch erklärte, dass für die Ermittlung der Zahlen eine andere Zählweise angewandt wurde, die sich stärker an der Realität orientiert. Die Übernachtungszahlen waren also nicht tatsächlich gesunken, sondern lediglich auf das realistische Niveau angepasst.

 

Wiederholt sich derselbe Vorgang in Dangast?

 

So kann man touristische Erfolge melden.

So kann man den Bau des Weltnaturerbeportals rechtfertigen.

So kann man über die Probleme des Ortes hinweg täuschen.

So kann man die wahrheitsgemäße Unterrichtung der Bevölkerung und der Mandatsträger verhindern.